Die St. Matthäikirche der
kleinen Elbgemeinde Glinde wurde Mitte des
19. Jahrhunderts im neugotischen Stil
erbaut, da die alte Kirche wegen Baufälligkeit
einzustürzen drohte.
Diese war ursprünglich als dreischiffige Anlage um
das Jahr 1116 unter der Herrschaft von Erzbischof
Adelgot aus Magdeburg erbaut wurden. Heute ist davon
nur noch der Altarraum erhalten geblieben, der als
Friedhofskapelle genutzt wird.
Ein frühmittelalterlicher Bildstein (auch
Schwurstein) wurde als Fußbodenplatte beim Abriss
der Kirche entdeckt und neben den Altar eingemauert.
Die einfache Ritzzeichnung stellt einen Mann mit
angewinkelten Armen dar, dessen eine Hand nach oben
und die andere nach unten zeigt. Am Reformationstag
1850 fand die Grundsteinlegung für den Turm der
neuen Kirche statt.
Bereits ein Jahr später konnte Turmweihe gefeiert
werden. Erst 1886 wurde nach zweijähriger Bauzeit
das Kirchenschiff fertiggestellt. Der ungeputzte
Sandstein befindet sich in gutem Zustand.
In den letzten Jahren konnte die Gemeinde Fenster
und Dach reparieren lassen. Die alte Turmuhr wurde
durch eine Funkuhr ersetzt.
Der Besucher betritt die Kirche durch den
Turmeingang und gelangt in einen Gemeinderaum, der
unter der Orgelempore eingebaut ist. Eine gemauerte
Wand trennt ihn vom Kircheninnenraum. Die gesamte
Inneneinrichtung: Altar, Kanzel, Kirchengestühl,
Emporen und Orgel sind einheitlich im neugotischen
Stil erbaut. Das dunkle Holz hebt sich wirkungsvoll
von dem leicht ockerfarbenem Anstrich der Wände ab.
Der Altar steht in einer Apsis. Auffällig sind die
drei schmalen, erst in den letzten Jahren
restaurierten, bunten Bleiglasfenster im Altarraum.
Sie stellen in der Mitte Jesus, links den
Evangelisten Johannes und rechts den Evangelisten
und Namenspatron Matthäus dar.
Zwei weitere wertvolle bunte Bleiglasfenster aus der
Vorgängerkirche befinden sich im Kirchenschiff. Die
Orgel an der Westseite der Kirche ist, wie fast alle
in der Umgebung, von der Firma Rühlmann gebaut
worden.
Innenraum |
Gedenktafeln |
Orgel |
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